Umfrage zu Auswirkungen des Krieges in der Ukraine

Nordrhein-westfälische Metall- und Elektroindustrie befürchtet massive wirtschaftliche Belastungen

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Pöttering: „Erhebliche Sorgen wegen unterbrochener Lieferketten und hoher Teuerungsraten bei Einkaufs- und Energiepreisen"

Die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie befürchten für das Jahr 2022 massive wirtschaftliche Belastungen durch den Krieg in der Ukraine. Mehr als die Hälfte der Unternehmen (56 Prozent) rechnen mit einem substanziellen Anstieg der Einkaufspreise, 30 Prozent können die Preisentwicklung noch nicht abschätzen. Substanzielle Rückgänge erwarten 12 Prozent bei der Produktion, 19 Prozent beim Umsatz und fast 25 Prozent bei den Gewinnen. Darüber hinaus können die Entwicklung noch überhaupt nicht abschätzen bei der Produktion 46 Prozent und bei Umsatz und Gewinnen jeweils rund ein Drittel. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag in Düsseldorf vorgelegten Umfrage des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW) unter rund 400 M+E-Betrieben im Land.

Etwa ein Drittel der befragten M+E-Betriebe in Nordrhein-Westfalen beziehen direkt oder indirekt einen Teil ihrer regelmäßigen Lieferungen aus Russland, Ukraine und Belarus zur Weiterverarbeitung hierzulande. Bei den aus diesen Ländern gelieferten Vorleistungen besteht eine besonders hohe Abhängigkeit bei Erdgas, Erz, Roheisen und Stahl (gilt für 55 bis 60 Prozent der aufnehmenden Betriebe). Eine mittlere bis hohe Abhängigkeit besteht auch bei Edelmetallen, Kupfer und Metallteilen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen mit Kundenbeziehungen haben ihre Exporte bereits gestoppt oder werden dies zeitnah tun. Als Folge steigender Preise und zerrissener Lieferketten sehen neun Prozent eine dauerhafte Beeinträchtigung gegenüber der globalen Konkurrenz, 12 Prozent rechnen mit vorübergehenden Nachteilen. Von der Politik erwarten 65 Prozent Maßnahmen zur Sicherstellung der Energieversorgung, 82 Prozent den Abbau von Energiesteuern und –abgaben sowie fast 50 Prozent die Absenkung von Steuern und Abgaben.

Der Hauptgeschäftsführer von METALL NRW, Johannes Pöttering, erklärte, die Umfrageergebnisse seien Ausdruck der erheblichen Sorgen über unterbrochene Lieferketten, hohe Teuerungsraten bei Einkaufs- und Energiepreisen und die Sicherstellung der Energieversorgung. Eindringlich warne er vor Engpässen in der Energieversorgung. „Produktionsstopps in der Industrie hätten drastische Auswirkungen auf Unternehmen und Arbeitsplätze im wichtigsten Industriezweig des Landes“, sagte Pöttering.

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